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18-09-2019 Rheinsche Post

Medien > Presseberichte
Höhen und Tiefen "erlebt und erlitten"
Mönchengladbach. Der Männergesangverein Holt kann auf eine lange und bewegte Geschichte zurück blicken. Wir stellen die Gruppe vor.

Foto: Markus Rick
Von Heide Oehmen

Holt: „Uns gibt es schon seit mehr als 150 Jahren“, bemerkt der zweite Vorsitzende des Männergesangvereins (MGV) Mönchengladbach-Holt 1867, Norbert Schippers. Und das nicht ohne Stolz, denn das ist wahrlich eine lange Zeit. „35 sangesbegeisterte Männer fanden sich im Juli 1867 unter der Leitung des in Holt tätigen Hauptlehrers Wilhelm Breuer zum ersten Probenabend zusammen und gaben sich den Namen ,MGV Concordia’“ – so beginnt die interessante Chronik des Vereins.

Die zunächst äußerst erfolgreiche Entwicklung erlebte durch den Krieg 1870-71 herbe Rückschläge, doch engagierte Vorsitzende und fähige Chorleiter schafften schon bald nach Kriegsende einen Neuanfang. Nicht zuletzt dank stattlicher Mitgliederzahlen konnten das 25-und 40-jährige Bestehen gefeiert werden, doch der Erste Weltkrieg machte alle Anstrengungen zunichte. Erst 1926 lebte das Chorleben wieder auf, maßgeblich durch die Tatsache, dass der zweite in Holt ansässige Gesangverein „Sängerbund Holt“ und die „Concordia“ zu einem Chor mit Namen „MGV 1867 MG-Holt“ verschmolzen.

Der Zweite Weltkrieg richtete auch für den Chor gravierende Schäden an. Der vereinseigene Flügel, umfangreiches Notenmaterial und die Vereinsfahne gingen durch einen Brand verloren. Dazu kam die beispiellose Not, die herrschte.

1949 konnte wieder mit den Proben begonnen werden, und hier sei vor allem Chorleiter Peter Gerhards erwähnt, der den Chor 24 Jahre lang leitete. 1951 konnte die neue Vereinsfahne geweiht werden. Heinrich Zimmermann war viele Jahre als Vorsitzender aktiv, die Nachfolge nach seinem Tod trat Karl Pohlen an. Mit einem Festkonzert feierte der inzwischen 60 Sänger zählende Chor 1967 sein Hundertjähriges. 1974 wurde der MGV -Holt im Krönungssaal des Aachener Rathauses mit der Zelterplakette geehrt, 1990 errang er den Titel „Meisterchor des Sängerbundes NRW“.

Seit 1974 leitet Edi Riethmacher erfolgreich die musikalischen Geschicke der Sänger – wenn auch inzwischen wegen fehlender junger Stimmen die chorischen Anforderungen etwas reduziert werden müssen. Seit Anfang dieses Jahres singen die Sänger des ehemaligen Polizeichores (auch ihn leitete Riethmacher) gemeinsam mit dem Holter Chor, so dass dieser aktuell wieder 40 Mitglieder zählt.

„50 aktive Sänger, das ist unser Ziel“, erklärt der Dirigent, dem das Werben um Nachwuchs und die Pflege volkstümlicher Chormusik besonders am Herzen liegen. Der Chor probt jeden Dienstag von 19 bis 20.30 Uhr diszipliniert in der Gaststätte „Taverne“ an der Aachener Straße 471. Interessierte sind willkommen.

Frühjahrskonzerte, Festmessen zum Stadtschützenfest und zur Holter Kirmes, Singen bei Jubelhochzeiten oder in Altenheimen und in diesem Jahr sogar das Mitwirken bei der Eröffnung von Borussias „Fohlenwelt“ – das alles gehört zu den Aufgaben der Choristen.

Musikalischer Höhepunkt ist – wie in jedem Jahr – das traditionelle Weihnachtskonzert, diesmal am Sonntag, 15. Dezember, 15.30 Uhr, in St. Michael. Neben einer Streichergruppe aus Mitgliedern der „Niederrheinischen Sinfoniker“ wirkt das vielfach prämiierte niederländische Frauen-Vokalensemble „Quint“, geleitet von Esther Zaad, mit. Edi Riethmacher verspricht „eingängige, eher volkstümliche Chormusik, die das Herz anspricht“.
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