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Verleihung der Zelterplakette 1974

Historisches
Am 19. Mai 1974 wurde dem Männergesangverein Mönchengladbach-Holt 1867 e.V. die Zelterplakette verliehen. Während eines Festaktes im Rathaus der Stadt Aachen nahm Günter Stockums diese Auszeichnung aus der Hand des Kultusministers des Landes Nordrhein - Westfalen Herrn Girgensohn in Empfang.


Die Plakette hat ihren Namen von Carl Friedrich Zelter, dem Begründer der ersten Liedertafel im Jahre 1809, von der die weiteren Liedertafeln ihren Ursprung nahmen. Er war Direktor der Berliner Singakademie für Kirchenmusik. Die ersten staatlichen Anerkennungen für Chöre gab es 1922 in Form von künstlerischen Gedenkblättern, die von Münzen aus Silber oder Gold mit dem Bild Carl Friedrich Zelters abgelöst wurden. Während des 2. Weltkrieges ruhte jede weitere Verleihung. Die Einführung der Zelterplakette als staatliche Anerkennung erfolgte nach mancherlei Überlegungen erst wieder im Jahre 1956, als Bundespräsident Prof. Dr. Th. Heuss sich bereit erklärte, eine Plakette in neuer Ausführung zu stiften. Chöre, die ihr 100 jähriges Bestehen feiern oder bereits gefeiert haben und sich in ernster und erfolgreicher Arbeit dem Chorgesang und dem deutschen Volkslied gewidmet haben, erhalten diese hohe staatliche Auszeichnung.


Carl Friedrich Zelter war Maurermeister und Komponist. Die Liebe zur Musik entdeckte er, als er acht Jahre alt war und zu Weihnachten eine kleine Geige geschenkt bekam, auf der er intensiv übte. Er machte die Bekanntschaft mit Musikern der königlichen Kapelle, die sein Vater häufig im Wagen mitnahm, wenn sie zum Dienst mussten. Zum Dank dafür nahmen sie den kleinen Carl, als er zwölf Jahre alt war, mit ins Orchester und Opernhaus, wo er seine erste italienische Oper erlebte.

Carl wollte also das Maurerhandwerk erlernen, aber auch das verzögerte sich, weil er zunächst lebensgefährlich an Pocken erkrankte. Nach der Genesung war erstmal nicht daran zu denken, die Arbeit fortzusetzen, das seine Augen von der Krankheit zu sehr in Mitleidenschaft gezogen worden waren, so dass er lange Zeit eine Augenbinde tragen musste. So kam es, dass er sich in dieser Zeit intensiv der Musik zuwandte. Er bekam Geigenunterricht, übte Choräle usw.

Carl Friedrich Zelter war unter anderem späterhin der Direktor der Sing-Akademie Berlin, Begründer und Meister der ersten Liedertafel, Privatmusiklehrer von Felix Mendelssohn Bartholdy, Otto Nikolai, Carl Loewe und anderen. Sein musikalisches Werk umfasst unter anderem Sinfonien, Konzerte für Violinen, Lieder und Balladen, Klavierwerke und Sonaten. Seine Bauten in Berlin sind unter anderem die Meierei vor dem Schlesischen Tor, etliche Privathäuser, das königliche Kadettenhaus und andere königliche Gebäude.

Carl Friedrich Zelter starb am 15.5.1832 in Berlin, etwa zwei Monate, nachdem Johann Wolfgang von Goethe, mit dem ihn eine sehr tiefe Freundschaft verband, gestorben war.

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